Rhapsody, Freedom Call, Orden Ogan, Vexillum

Rhapsody

Die „Cinematic World Tour 2012“ von Rhapsody heißt nicht ohne Grund so – Keyboard und Drums wurden nach links und rechts gerückt, damit die Mitte der Bühne frei blieb für eine große Leinwand, auf der das gesamte Konzert über ein Video lief. Nach einem langen Intro mit CGI-Effekten und der Vorstellung aller beteiligten Musiker und Techniker starteten Rhapsody mit “Riding on the Winds of Eternity”, zu dem passende Szenen auf die Leinwand projiziert wurden. Neben den Videos im Hintergrund standen von Anfang Gitarrist und Rhapsody-Gründer Luca Turilli und der neue Sänger Alessandro Conti im Blickpunkt, die beide für viel Bewegung auf der Bühne sorgten. Während Luca wie ein Wirbelwind über die Bühne fegte und an eine Mischung aus Angus Young auf Speed und Yoda im Kampf gegen Count Dooku erinnerte, ließ es Alessandro theatralischer angehen und faszinierte vor allem durch seine unglaubliche Stimme. Der studierte Tenor ist sicher einer der besten Sänger im Metal-Genre und beeindruckte durch die Leichtigkeit, mit der die anspruchsvollen Passagen in Songs wie “Clash of the Titans” (vom aktuellen Album “Ascending to Infinity“) oder “Ancient Forest of Elves” meisterte. Faszinierend waren auch die Passagen mit Gast-Sängerin Sassy Bernert, die unter anderem bei “Tormento E Passione” ein herausragendes Duett mit Alessandro ablieferte und auch in Sachen Bühnenpräsenz mit den anderen Rhapsody-Musikern locker mithalten kann. Die Show von Rhapsody war ohnehin ausnahmslos perfekt, vom Licht über den Sound und die Songauswahl bis zu den unterhaltsamen Soli der Musiker – diese Band muss man live einfach mal gesehen haben. Mit den Zugaben “Dark Fate of Atlantis”, “Emerald Sword” und “Warrior of Ice” beendeten Rhapsody einen Abend in Geiselwind, der den anwesenden Fans zu Recht noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Freedom Call

Dass die Music Hall in Geiselwind leider nur zu etwa einem Drittel gefüllt war, blieb auch Freedom Call nicht verborgen. Gitarrist und Sänger Chris rief kurz vor dem Auftritt dazu auf, die Raucher wieder in die Halle zu bitten, was aber nicht gerade viel brachte. Das Konzert war einfach nicht so gut besucht, wie es die vier Bands verdient hätten. Freedom Call machten trotzdem das Beste daraus und starteten ihre Happy Metal-Party, die neben einem Best of ihrer Power Metal-Hymnen auch viel gute Laune und jede Menge Sprüche von Chris enthielt. Los ging es mit „Freedom Call“, gefolgt von „The Eyes of the World“, bevor die Band ihren Status als „Rockstars“ augenzwinkernd feierte, bis „The Tears of Babylon“ kamen. Das Publikum ließ sich gerne zu Mitmachspielchen animieren, sang mit, feierte Freedom Call und hatte ganz offensichtlich ebenso viel Spaß wie die Musiker. Nach „The Quest“, „Power & Glory“, „Warriors“ und „Land of Light“ war schon wieder Schluss, obwohl Band und Fans noch Luft und Lust auf mehr gehabt hätten.

 

Orden Ogan

Orden Ogan brachten ihr aktuelles Album „To the End“ mit nach Geiselwind und trafen dort auf viele Fans, die das neue Werk schon in- und auswendig kennen. Die Stimmung war von Beginn an gut, denn Orden Ogan legten sich mächtig ins Zeug, ließen die Haare fliegen und gaben Vollgas. Los ging es mit alten Liedern („To the new Shores of Sadness und „We are Pirates“), bevor die Band Songs von “To the End” vorstellten, natürlich inklusive der Single „The Things we believe in“. Für die geforderte Zugabe war angesichts des strammen Zeitplans leider keine Zeit mehr, es blieb den Ordens-Anhängern also nur die Hoffnung auf eine Headliner-Tour der Arnsberger Truppe.

 

Vexillum

Den Abend eröffneten die italienischen Power Metaller Vexillum, die in modischen Kilts und mit viel Nebel die wenigen Fans vor der Bühne schnell für sich begeistern konnten. Musikalisch sind Vexillum sicher alles andere als innovativ, auch wenn sie Folk Metal und Power Metal kombinieren, denn der Folk-Anteil beschränkt sich im Wesentlichen auf atmosphärische Effekte und ein paar schön eingesetzte Samples historischer Instrumente. Dass die Band gut ankam, wurde unter anderem bei den Mitsing-Parts deutlich, etwa bei „Avalaon“ vom 2011er-Album „The Wandering Notes“. Insgesamt ein toller Auftritt einer sympathischen Band, die ich bis dato noch nicht kannte, aber jedem Power Metal-Fan weiterempfehlen kann.

 

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